Funktioniert der Tausch in der Praxis...?
Bei FEINE RÄDER dreht sich viel um Autokilometer, welche durch das Fahrrad ersetzt werden können. Vom Arbeitsweg bis zu kleinen Erledigungen – oft steht diesem Thema eine gehörige Portion Skepsis gegenüber.
Geht das im Alltag wirklich? Was ist wenn ich in Eile bin?
Wenn es regnet? An kalten Tagen?
Bin ich im Alltag motiviert genug dafür?
Ein lieber Kunde hat uns kürzlich ein Statement zu seinen Erlebnissen zukommen lassen, welches wir, mit seiner Erlaubnis veröffentlichen dürfen. Vielleicht eine Motivation für den ein oder anderen Gute Vorsätze in die Tat umzuwandeln.
Ein Jahr lang Fahrrad fahren. Raus aus der Komfortzone.
Im Spätsommer letzten Jahres habe ich mir für längere Zeit ein E-Bike geliehen.
Ich wollte sehen, ob es mir gelingt den täglichen Weg zu meiner Arbeitsstelle, hin und zurück immerhin fast 60 km, mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Es ging. Aber klar wurde auch: Es erfordert Disziplin und Ausdauer.
Ich entschloss mich, mir selber an Weihnachten ein besonderes Geschenk zu machen. Ein S-Pedelec.
Am 24. stand es unten im Erdgeschoss. Noch etwas gespannt und unsicher betrachtete ich es im Januar, bevor ich Mitte Februar mit den ersten wärmeren Temperaturen startete.
Am Anfang kostet es etwas Überwindung sich täglich aufs Fahrrad zu schwingen. Vor allem Morgens in der Dunkelheit . Doch nach einiger Zeit stellte sich ein gewisser Suchtfaktor ein.
Sich täglich eineinhalb bis zwei Stunden an der frischen Luft zu bewegen, sich körperlich zu betätigen und dabei unsere schönen Gegend auch im Laufe des Jahreszeiten, unmittelbar zu erleben, das alles waren Faktoren, die sich sehr positiv auf mein Befinden auswirkten.
Mental eine tägliche Einkehr, ein Abschalten, bei dem man seine Gedanken einfach frei laufen lassen kann .
Wenn ich dann auf meiner Strecke ca. 3 km vor dem Ziel wieder an die erste große Straße komme, wird mir jedes Mal bewusst, welchen Wahnsinn am Mobilität wir uns leisten.
Minutenlang rauschende Autos, mit 80 bis 100 km/h an einem vorbei. In jedem Auto sitzt meistens nur eine Person . Mindestens die Hälfte davon fährt in die gleiche Richtung, den gleichen Ort, möglicherweise sogar zu selben Arbeitsstelle. Die meisten verbrennen fossile Energie und blasen, neben anderen Abgasen, auch CO2 in die Luft und niemand möchte auf diesen Luxus verzichten.
Aber sind wir eigentlich gezwungen, unseren Lebensstil zu ändern? Jeder für sich muss sich diese Frage stellen . Ich habe jedenfalls eine andere Sichtweise auf unsere Art der Mobilität bekommen. Autofahren ist ein Luxus mit negativen Folgen für das Klima. Wir sollten sehr bewusst damit umgehen. Nicht jede / jeder hat eine Wegstrecke zu ihrer / seiner Arbeitsstelle, die über 20 km liegt. Ich kann nur jedem raten sich einmal ein E-Bike auszuleihen und die Strecke zur Arbeit für drei bis vier Wochen mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Es muss kein S-Pedelec sein, diese sind eher für lange Strecken und nicht so für den Stadtverkehr geeignet. Der scheinbare Verlust oder Verzicht auf Luxus könnte positive Auswirkungen auf Leib und Seele haben. Gar nicht auszudenken, was wir an CO2 einsparen könnten. Ich versuche dieses Jahr ca. 10.000 km nicht mit dem Auto zu fahren. Damit könnte ich je nach PKW 1,5 bis 2,4 t. CO2 einsparen.
Man stelle sich vor, eine Millionen Menschen oder noch mehr, würden sich entschließen mit dem Fahrrad zu fahren.